Inneres: Doping – Die Regierung verweigert die Unterstützung!

Veröffentlicht am 21.10.2011 in Inneres

Die Bundesregierung steht bei der Finanzierung einer effektiven Dopingbekämpfung auf der Bremse. Der weitere Aufbau von Stiftungskapital für die Nationale Doping-Agentur
(NADA) wird gestoppt; die erbetene zusätzliche finanzielle Unterstützung in Höhe von gut 10.000 Euro and die World Anti-Doping Agency (WADA) wird von Schwarz-Gelb verweigert.

Für unsere Bundestagsfraktion ist der vorliegende Haushaltsentwurf ein Offenbarungseid, denn er zeigt, welchen geringen Stellenwert die Dopingbekämpfung in der schwarz-gelben Bundesregierung inzwischen einnimmt.
Das Budget der WADA und das Stiftungskapital der NADA müssen weiter erhöht werden, um eine effektive Bekämpfung des Doping und einen "sauberen Sport" zu gewährleisten. Unsere Bundestagsfraktion beantragt in den Beratungen zum Haushalt des Innenministeriums, dass wie bisher eine Million Euro der Sportfördermittel des Bundes an NADA zum Aufbau von Stiftungskapital gehen. Bisher hatte der Bund pro Jahr jeweils eine Million Euro an das Stiftungskapital der NADA überwiesen.
Aus den Erträgen aus dem Stiftungskapital soll sich die NADA dauerhaft finanzieren, zumal es bislang nicht gelungen ist, neben dem Bund und dem organisierten Sport weiter zuverlässige und dauerhafte Finanzierungsquellen
zu erschließen. Erst wenn sich gesellschaftliche Kräfte in ausreichenden Maße engagieren, um die Arbeit der NADA mit unverminderter Effektivität fortzusetzen oder sie sogar zu steigern, kann sich der Bund aus seiner Verantwortung
zurück ziehen. Die finanzielle Ausstattung der WADA ist angesichts des weltweiten Netzwerks organisierter Kriminalität, das am Doping beteiligt ist, unzureichend.
Schätzungen der WADA zufolge werden allein im Breitensport pro Jahr rund 15 Milliarden Euro für Dopingmittel ausgegeben, und dopende Spitzensportler
verfügen über ausgeklügelte Netze von Ärzten, Pharmazeuten, Managern und anderen Hilfskräften.
Demgegenüber wirken die 27 Millionen Dollar, die der WADA im Jahr 2011 zur Verfügung standen, bescheiden. Die WADA hat nach Kritik - unter anderem von Seiten der Bundesregierung - an den Haushaltszuwächsen früherer Jahre für 2012 nur eine maßvolle, die Inflation ausgleichende Steigerung um zwei Prozent gebeten. Für
Deutschland geht es dabei um einen geradezu lächerlich anmutenden Betrag von ca. 12.000 bis 15.000 Euro. Der Einspareffekt ist marginal, die politische Botschaft fatal.
Wer wie die Bundesregierung gemeinsam mit europäischen Partnern ein nominales Nullwachstum verfolgt, zwingt die Agentur in Wirklichkeit dazu ihre Aktivitäten einzuschränken. Angesichts der enormen Herausforderungen bei der internationalen Doping-Bekämpfung wäre dies - gerade im Jahr der nächsten Olympischen und paralympischen Spiele in London - das falsche Signal.

 

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