Viel zu früh hat die Schwarz-Gelbe Koalition Entwarnung auf dem Ausbildungsmarkt gegeben. Entgegen ihrer Erwartungen spannt sich die Lage wieder an. 2013 drohen mehr junge Menschen ohne Ausbildungsplatz zu bleiben, als in den letzten Jahren. Das Gerede von der Ausbildungsreife lenkt von dem Hauptproblem ab, dass es insgesamt eben nicht genug Ausbildungsplätze gibt.
Bildungsministerin Wanka nimmt das stoisch hin. Trotz des Negativrekords bei der Zahl ausbildender Unternehmen hat sie keinen Finger gerührt. Sie redet lieber über den Export des Dualen Systems nach Europa und Elitenförderung, statt über die tatsächlichen Probleme im eigenen Land. Berufliche Bildung ist und bleibt für Wanka Neuland. Die Debatte über die Ausbildungsreife darf den Blick nicht verstellen für die Kernprobleme, und die sind nach wie vor fehlende Ausbildungsplätze und eine in einigen Branchen prekäre Ausbildungsqualität.