Bahn: Was aus der Siegstrecke wird

Veröffentlicht am 16.11.2015 in Allgemein

Sabine Bätzing-Lichtenthäler hatte gleich zwei Konzernbevollmächtigte zu Gast

Die Villa Kraemer in Kirchen war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sabine Bätzing-Lichtenthäler hatte zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. „Mit dem Thema haben wir ja den Nerv getroffen“, freute sie sich über die große Resonanz. Es ging darum, wie sich die Siegstrecke weiterentwickeln wird. Dazu hatte sie die Konzernbevollmächtigten der Bahn Reiner Latsch für Nordrhein-Westfalen und Jürgen Konz für Rheinland Pfalz eingeladen. Die Besucher interessierten sich besonders für den Abschnitt von Köln nach Siegen.

Einige Besucher waren sichtlich genervt über den Lärm, den gerade die Güterzüge verursachen. Andere wollten wissen, wieso die Engstellen zwischen Köln und Siegen nicht endlich beseitigt würden. Viele befürchteten allerdings, dass danach mehr Güterzüge durch das Siegtal rollen.

In den Vorträgen der beiden Bevollmächtigten wurde schnell deutlich, dass es keine einfachen Antworten auf die komplexen Zusammenhänge gibt. Reiner Latsch hatte sich thematisch auf die Strecke vorbereitet. Er bestätigte, dass sowohl das Land Nordrhein-Westfalen, als auch Rheinland-Pfalz die Strecke für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet hätten. Die Bahn sei dem aber nicht gefolgt, und das habe einen einfachen Grund. Bevor man an den zweigleisigen Ausbau denke, müsse man zwei Hindernisse beseitigen. Besonders schwierig sei das Problem zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und Köln Deutz zu lösen. Über die Hohenzollernbrücke ginge jetzt schon fast nichts mehr, so dass man auch keine zusätzlichen Züge auf die Siegstrecke bringen könne, wenn die Engstellen beseitigt wären. Eine zweite Engstelle befinde sich an den Tunneln bei Siegen. Deshalb lege die Bahn großen Wert darauf, zunächst darin zu investieren, diese Schwachstellen zu beseitigen. Das werde aber dauern, warb er um Geduld.

Jürgen Konz für Rheinland-Pfalz hatte sich besonders auf das Thema Bahnlärm vorbereitet. Auch hier wurde bald deutlich, dass die Probleme gar nicht so einfach zu lösen seien. Insgesamt führen etwa 180.000 Waggons auf der gesamten Strecke und die Bahn führe nur mit 60.000 Waggons. Auf die anderen Betreiber habe die Bahn keinen direkten Einfluss. Hier sei die Politik gefordert. Die Bahn habe inzwischen 20.000 Waggons mit den leiseren LL-Sohlen umgerüstet und das sei deutlich besser. Er selbst wohne dicht an einer Bahnstrecke, an der umgerüstete Züge führen und er fühle sich überhaupt nicht beeinträchtigt, so Konz. Er plädierte dafür, vorrangig die Waggons umzurüsten. Das sei viel effektiver, als Lärmschutzwände aufzustellen. Bis 2020 sollen alle Waggons der Bahn auf die leisen Sohlen umgerüstet sein. Neue Waggons würden mit der noch leiseren K-Sohle ausgestattet, so dass es absehbar sei, den Bahnlärm erträglich zu gestalten.

Beim Thema Personennahverkehr wurden weitere Probleme angesprochen. Die  Anwesenden bemängelten, dass es immer wieder zu Verspätungen komme und durch etliche Baustellen Ersatzverkehr nötig war. Der sei aber nicht besonders gelungen. Reiner Latsch räumte ein, dass man hier habe dazulernen müssen. Die Baustellen seien vorerst erledigt. Allerdings würden zwischen Au und Siegen ab 2018 noch Gleisarbeiten notwendig. Das werde sich erneut auswirken. Wie viele Züge fahren und welche, dafür sei die Bahn nicht verantwortlich. Das würde von den jeweiligen Verkehrsverbünden bestellt. Und da sei für Kirchen der Kreis im Verkehrsverbund vertreten. Das müsse dort gelöst werden. Berno Neuhoff, der für den Kreis Altenkirchen anwesend war, konnte dann noch notieren, dass die Umsteigezeiten in Siegen nicht ausreichen würden. In nur 4 Minuten sei ein Umstieg  aufgrund der langen Distanz zum Anschlusszug für die Fahrgäste nicht zu schaffen.

„Ich weiß, dass wir im Moment noch nicht zufrieden sein können. Bis Ende des Jahres wird es den Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans geben. Dann wissen wir mehr. Ich werde erneut zu einer Diskussionsrunde einladen“, so Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Sie dankte den Zuhörern für die rege Diskussion und war sicher, dass dieses Thema die Region noch eine Weile beschäftigen wird. „Wir kennen die Herausforderung und bleiben dran“, so die SPD-Kandidatin für den Wahlkreis 1 zuversichtlich.

 

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